Versteckte Fette

Insgesamt ist der Fettverzehr in Deutschland zu hoch. Mehr als 100 Gramm Fett befinden sich in der durchschnittlichen Kost eines Deutschen. Davon sind etwa 70 Gramm versteckte „unsichtbare“ Fette. Leider sind diese versteckten Fette fast ausschließlich tierischen Ursprungs und enthalten deshalb auch Arachidonsäure. Bei der Rheumadiät gilt es, auf die versteckten Fette besonders zu achten. Die wichtigsten Lebensmittel mit einem großen Anteil versteckter Fette sind Wurstwaren, fettreiche Milch und Milchprodukte, Süßigkeiten, Gebäck und Kuchen sowie frittierte Speisen.

Beispiele, wie die Industrie Fette versteckt:
100 Gramm Kartoffel liefern 71 kcal, werden daraus Pommes frites gemacht, so erhöht der Fettanteil den Energiewert auf 291 kcal. Frittierte Pommes enthalten ca. 20 Gramm Fett pro 100 Gramm. Werden aus den Kartoffeln Kartoffelchips oder Pringles gemacht, so beträgt der Kalorienanteil 504 kcal. In 100 Gramm Pringles sind 30 Gramm Fett versteckt.

Ähnlich ist es auch mit Kuchen und Eis. Werden Sahne oder Butter zur Herstellung verwendet, so sind in 100 Gramm Butter 110 mg Arachidonsäure enthalten. Versteckte Fette sind auch in natürlichen pflanzlichen Produkten enthalten wie zum Beispiel in Nüssen oder in Avocado. Diese Fette sind aber für Rheumapatienten günstig.

Einen besonderen Trick hat sich die Industrie mit dem Käse überlegt. Man kann den Fettgehalt auf zwei Arten beschreiben: ENTWEDER bezogen auf die Trockensubstanz, dann findet man zum Beispiel die Angabe auf der Verpackung 45% Fett i. d. Tr. ODER auf das gesamte Gewicht (das Volumen) des Käses. Dann hat derselbe Käse nur noch 15 Vol.-% Fettgehalt. Bei dieser Angabe bezieht sich der Fettgehalt auf das gesamte Volumen des Käses, also auf die Trockensubstanz und das im Käse enthaltene Wasser. Da etwa nur ein Drittel des Käses Trockensubstanz ist, wird der Fettanteil durch die zwei Drittel zusätzliches Wasser auf ein Drittel, also 15%, gesenkt. Da der Wassergehalt des Käses bei der Lagerung abnimmt, stimmen die Vol.-% nur beim frischen Käse. Im Kühlschrank gelagert, schrumpft der Käse durch das verdunstende Wasser und der Fettgehalt, auf das Volumen bezogen, steigt an. Bezieht man den Fettgehalt auf i. d. Tr., so bleibt er immer gleich. Die Angabe „Fettgehalt i. d. Tr.“ sagt also wenig über den Fettgehalt des Käses aus. Achten Sie deshalb besser auf die Angabe „Fett gesamt bzw. Fett absolut“. Besonders fettarme Käse sind z. B. Harzer Käse (1 Gramm Fett pro 100 Gramm) oder Hüttenkäse (ca. 4 Gramm Fett pro 100 Gramm).

Pesto:
Laut DGE (Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V.) enthält Pesto 52 Gramm Fett pro 100 Gramm. Wer den Fettgehalt reduzieren will, sollte das Pesto selbst herstellen: Einfach frische Kräuter (z. B. Basilikum) mit Knoblauch, Pinienkernen und Joghurt, Frischkäse oder Hüttenkäse pürieren, dann mit Salz und Pfeffer abschmecken und ein bisschen Parmesan untermischen.

Wurst:
Laut DGE enthält Salami ca. 36 Gramm Fett pro 100 Gramm. Auch andere „Brühwürste“ enthalten viel Fett. Greifen Sie am besten zu mageren Alternativen wie z. B. (Koch-)Schinken (ohne Fettrand), Kassler, kaltem Braten oder Roast Beef, Hühnerbrust- oder Putenbrustaufschnitt.

Tiefkühlpizza:
Die Pizzen mit Käse und Salami haben einen hohen Fettgehalt. Wenn Sie Lust auf Pizza haben, empfehlen wir, dass Sie diese selbst zubereiten. Mit einem fertigen Teig gelingt die Pizza schnell. Beim Belag sollten Sie auf fettarme Zutaten (magerer Schinken statt Salami, fettarmer Streukäse) achten. In der Frischetheke im Supermarkt gibt es mittlerweile eine große Auswahl an fertigen Pizzateigen. Sie sollten aber keinen Mürbeteig verwenden, sondern lieber einen Hefeteig. Eine tolle Alternative ist z. B. der „Low Carb“ Pizzateig von Lizza. Er enthält wertvolle Lein- und Chiasamen. Bestellt werden kann der fertige Teig bequem über den Online-Shop: https://lecker.lizza.de/start/

Kuchen, Gebäck und Süßigkeiten:
Ein Croissant enthält 33 Gramm Fett pro 100 Gramm. Ein Mürbeteig, der z. B. bei Gebäck verwendet wird, enthält 25 Gramm Fett pro 100 Gramm. Generell gilt: Mürbeteig, Blätterteig und Rührkuchenteig sind sehr fetthaltig. Greifen Sie besser auf Hefe- oder Biskuitteige zurück. Bei Schokolade sollten Sie auf einen hohen Kakaoanteil achten. Bei Marzipan, Götterspeise oder Fruchtgummi dürfen Sie – natürlich immer in Maßen – zugreifen. Speiseeis sollten Sie eher meiden. Die meisten Sorten werden mit Milchprodukten hergestellt. Die bessere Alternative zum Speiseeis ist Sorbet-Eis.

Nuss-Nougat-Creme und Erdnussbutter:
Die beliebte Nuss-Nougat-Creme enthält leider viel verstecktes Fett: In 100 Gramm sind ca. 31 Gramm Fett enthalten. Erdnussbutter enthält noch mehr Fett: ca. 54 Gramm pro 100 Gramm. Richtige Alternativen gibt es leider nicht – deshalb unser Tipp: Nur ab und zu genießen!

Mayonnaise:
Laut DGE enthalten 100 Gramm Mayonnaise ca. 82 Gramm Fett! Mayonnaise ist für Rheumatiker nicht empfehlenswert, da sie neben dem hohen Fettgehalt auch zusätzlich viel Eigelb (Achtung: viel Arachidonsäure!) enthält.

Mascarpone:
Der italienische Frischkäse enthält ca. 40 Gramm pro 100 Gramm Fett. Als Alternative können Sie beim Backen auch fettreduzierten Quark verwenden.

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